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ERCI - KEC am 7.4. um 19:30

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Welche Fristen gibt's denn für die Einlegung eines Protestes? Fand das Vorgehen von Poggee auch unmöglich. Das hatte einzig und allein den Zweck, uns aus dem Rhythmus zu bringen

 

Ein Protest dürfte keine Aussicht auf Erfolg haben. Meiner Meinung nach handelt es sich um eine Tatsachenentscheidung. Der Nachweis, dass diese spielentscheidend gewesen ist, dürfte ohnehin nicht zu führen sein. Es mag sein, dass diese Aktion von Pogge den Spielverlauf maßgeblich verändert hat, aber nachweisbar ist es halt nicht.

Letztlich gab es in der Vergangenheit schon deutlich krassere Fehlentscheidungen und nie hatte ein Protest Erfolg. Ich kann mich noch gut an unser Spiel 2015 (?) gegen die Hamburg Freezers erinnern, als Sirko Hunnius beim Videobeweis (wie er selbst dem Hamburger Trainer damals erklärte) bewusst gegen die Regeln verstoßen hat und deren Ausgleichstreffer kurz vor Schluss nach Videobeweis wegen Handpass zurückgenommen hat. Oder diese Saison das Phantomtor zwischen Nürnberg und Augsburg. Könnte mich nicht erinnern, dass ein Protest nach einer Schiedsrichterentscheidung in der DEL jemals zum Erfolg geführt hat.

Ich sehe das nicht als Tatsachenentscheidung. Die Schiris haben eben nichts entschieden. Es hätte die 2 Minunten gegen Poggee geben müssen, bzw. die Aufforderung an Krupp den Ersatztorwart zu bringen. Beides ist nicht geschehen. Und der Anlass für die Strafe ist so eindeutig und war für jeden vollkommen klar zu erkennen. Ich hätte den Protest auf jeden Fall eingelegt... Die kennen mal wieder ihr eigenes Regelwerk nicht und wir dürfen den Kopf dafür hinhalten...

Eine Tatsachenentscheidung ist z.B. eine Strafe für Stockschlag, Behinderung, etc. Abstrakt gesprochen, der Schiri nimmt im laufenden Spiel ein Foul wahr und pfeift entsprechend. Seine Wahrnehmung kann bei einem Review per Video sich als falsch herausstellen, steht aber als sog. Tatsachenentscheidung.

Hier haben wir einen Vorfall, der unzweifelhaft in der Wahrnehmung ist. Goalie fährt zur Bande und repariert seine Ausrüstung. Beides ist nicht erlaubt.

Hätte sich am Ergebnis des Spiels etwas geändert? Nicht hat unwahrscheinlich, wir waren voll im Flow. Eine Unterzahl mit kalten Goalie wäre zumindest eine große Chance gewesen auf 3:0 davon zu ziehen.

Ich kann ja verstehen, dass man die Situation unbefriedigend findet. Ich habe mich während des Spiels auch sehr über diese Situation und die diesbezügliche Entscheidung der Schiedsrichter aufgeregt. Aber ein Protest wäre nach der Spielordnung der DEL schlicht nicht erfolgsversprechend. Die Protestgründe sind in § 10 Abs. 8 der Spielordnung abschließend geregelt. Die DEL legt hier einfach sehr viel Wert auf Rechtssicherheit.

Nochmal es gab in der Vergangenheit Fälle in der Schiedsrichter reguläre Tore nicht gegeben haben oder sogar Tore aberkannt haben indem sie bewusst (!) gegen die Regeln verstoßen haben. Da wird man nicht wegen einer nicht gegebenen 2 Minuten Strafe ein Playoff Spiel wiederholen.

Wenn ich mich nicht täusche, kommt es in jedem zweiten Spiel vor, dass ein Goalie etwas an seiner Ausrüstung "nachbessert". Eine zwei Minuten Strafe hat es dafür noch nie gegeben. Sollte ich mal Zeit haben werde ich die Regel mal wälzen, was da zur Goalie Ausrüstung steht (im alten Regelbuch stand dazu nichts). Die Schieris haben Pogge sicherlich sehr viel Zeit gelassen. Da hätte ich mir auch ein früheres eingreifen gewünscht. Eine Strafe habe ich für solche Situationen (die es wie gesagt häufig gibt, auch wenn Pogge übertrieben hat), Regel hin oder her, noch nie mitbekommen. Spielentscheidend war das nicht. Auch das Foul von Höfflin war nicht spielentscheidend.

Wir haben Köln 56 Minuten lang beherrscht. Die ersten 2 Minuten im 2. Drittel haben wir geschlafen, die letzten 2 Minuten im 3. Drittel haben wir nicht an uns geglaubt und Köln ins Spiel kommen lassen. In der Verlängerung hatten wir von Anfang an die Hosen voll. Der Schiss ein Tor zu bekommen war wesentlich größer, als der Wille selbst eines zu schießen. Auch ohne die Strafe gegen Höfflin hätten wir verloren. Sicher die Umstände sind bitter. Unterzahl, eine völlig überflüssige Strafe, ein unforced Abpraller, ein chancenloser Goalie... Das ändert allerdings nichts daran. Köln war in der guten Position, dass sie auch bei einem Gegentreffer nicht raus gewesen wären. Wir haben gegen das Ausscheiden gespielt, und das Ausscheiden war einfach größer. Das was das Spiegelbild der Saison ist, ist dass wir uns selbst geschlagen haben.

Wir sind verdient ausgeschieden, dass Köln verdient weiter gekommen ist sehe ich nicht. Die waren in allen drei Spielen einfach bodenlos schlecht (auch schon im letzten Ligaspiel). Das war schon fast Körperverletzung. Obwohl wir 56 Minuten lang angerannt sind hatte Köln nur sehr wenige Chancen. Gescheitert sind wir an unserer Chancenauswertung. Dabei spielen die Tausend zu wenig Schüsse überhaupt keine Rolle. Entscheidend ist, dass wir gefühlt 10 mal den Puck frei vor das leere Tor erspielt hatten, dann aber der Spieler gefehlt hat, der den Puck über die Linie bekommt. Der Aubry der letzten Play Offs wäre so ein Spieler gewesen, der dann noch ran kommt. Dieses Jahr eben nicht.

In diesem Sinne schönen Sommer.

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